Zum Programm
Weltschmerz und Liebe – zwei Seelenzustände, die sich zu widersprechen scheinen, und doch oft untrennbar miteinander verwoben sind. Der Weltschmerz entsteht aus der Erkenntnis, dass die Welt nicht so ist, wie sie sein könnte, dass Schönheit und Wahrheit stets von Vergänglichkeit überschattet werden. Und die Liebe? Sie ist vielleicht die einzige Kraft, die diesem Schmerz etwas entgegenzusetzen vermag – oder ihn noch vertieft. Wir leben in Zeiten multipler Krisen – viele von uns leiden unter Weltschmerz. Der Ukraine-Krieg, der Krieg zwischen Israel und der Hamas, Dürren, überhitzte und leergefischte Weltmeere, Gewalt, Tod und Katastrophen – unsere Gegenwart ist leider sehr geeignet dafür, dass unser Weltschmerz immer größer wird.
Musik kann gegen Weltschmerz helfen – aber nicht, indem sie ihn einfach vertreibt, sondern indem sie ihm einen Ausdruck verleiht, ihn transformiert oder mit ihm in Resonanz tritt. Sie ist nicht nur Trost, sondern auch ein Spiegel der Melancholie, eine Einladung zum geistigen Eintauchen, ein Ventil für das Unaussprechliche.
Zu den Ausführenden
Ob Jugoslawien, Irak oder Syrien – für den ORF war Friedrich Orter in seiner langen Karriere an vielen gefährlichen Schauplätzen. Aus über 80 Ländern und von 14 Kriegen berichtete er zwischen 1975 und 2012. Dabei mutete er den ORF-Sehern mit seiner markanten Stimme stets die oft traurige Wahrheit zu. Nach seinem Pensionsantritt blieb der vielfach ausgezeichnete Journalist nicht untätig und verfasste noch mehrere Bücher.
„Ich habe mich immer als Friedensberichterstatter verstanden, ich habe mich immer um die Menschen gekümmert“, sagte er bei Antritt seiner Pension im Jahr 2012 rückblickend. Den Krieg hat er als objektiver Beobachter stets gehasst. Er ergriff Partei für die Wahrheit und die unschuldige Zivilbevölkerung. Dabei machte er im Rahmen seiner Tätigkeit viele Grenzerfahrungen und hatte die Angst als ständigen Begleiter und „lebensnotwendigen Abwehrmechanismus“ im Gepäck. „Meine sichtbaren Narben sehe ich im Spiegel, die Unsichtbaren verberge ich vor mir selbst. Das ist der Preis, wenn man grausame Geschichten erzählen will.“
Für seine Arbeit wurde der gebürtige Kärntner (St. Georgen im Lavanttal) vielfach ausgezeichnet. Seine Expertise und Erlebnisse goss Orter in mehrere Bücher wie „Verrückte Welt. Augenzeuge der Weltpolitik“ (2005), „Himmelfahrten. Höllentrips“ (2008) und „Ich weiß nicht, warum ich noch lebe“ (2014). Sein jüngstes Werk „Der Vogelhändler von Kabul“ erschien 2017. Auch wenn es die vergangenen Jahre etwas ruhiger um Orter wurde, ist es kaum vorstellbar, dass er sich als Journalist je völlig zur Ruhe setzt. Denn: „Ein Journalistenleben geht erst mit dem letzten Seufzer zu Ende“, sagte er einst. (Bericht: APA, 8.7.2024)
Die Kärntner können mit den Steirern nicht und beide nicht mit den Wienern? Was für ein Irrtum! Aus jedem Bundesland sind hier die Besten versammelt –
an Stimmbändern, Tasten, Klappen und Saiten. Da wird nicht lang herumgefackelt, da geht´s gleich zur Sache. (Das weiß man als Publikum schon bei den ersten Tönen!) Es ist ja nicht so, dass sie nix von der amtlichen Harmonielehre und Musiktheorie verstehen (auch DAS wird beherrscht!) doch das Erfrischende ist, man hört, das ist gewachsene und gestandene Volks- und überhaupt Musik.
Ein Jodler, der einem das Herz zerreißt, ein Balkan Swing zum Dahinschmelzen, ein Csardas, bei dem man am liebsten auf den nächsten Tisch hinauf und tanzen möchte – sie können und kennen (fast) alles! Nur so nebenbei sind auch noch die Eigen-kompositionen und Neuinterpretationen eine Klasse für sich. So gemischt hat man das noch nicht gehört. Die Misch-Maschine ist angeworfen und die zu hörenden Klänge sind einfach grandios!
Maria Stippich
Stimme, Kontrabass,
Kontragitarre
Reinhard Uhl
Klarinette, Picksüßes Hölzl,
Saxophone, Stimme
Nikolai Tunkowitsch
Geige, Stimme
Helmut Thomas Stippich
Akkordeon, Schrammelharmonika,
Klavier, Gitarre, Stimme