Zum Programm
Als „größtes musikalisches Kunstwerk aller Zeiten und Völker“ wurde Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe schon früh bezeichnet. Auch heute noch gilt sie als Gipfelwerk, bleibt aber zugleich ein rätselhaftes Stück. Es handelt sich um die katholische Messvertonung eines protestantischen Musikers und zugleich um eine faszinierende Synopse verschiedener Stile und Techniken der europäischen Kunstmusik.
Die Komposition der „h-moll Messe“ wird üblicherweise auf 1748|49 datiert, wurde aber vermutlich nie zu Bachs Lebzeiten aufgeführt. Sie war auch kein neues Werk seines letzten Lebensjahres, sondern enthält Bearbeitungen vieler bestehenden Kompositionen aus zurückliegenden Jahrzehnten seines Schaffens. Als Folge der Reformation hatte die hohe lateinische Messe in evangelischen Kirchen stark an Bedeutung verloren. So gibt es kaum vergleichbare Werke aus diesem Zeitraum. Die Vermutung liegt nahe, dass Bach diese Messe bewusst als sein „musikalisches Vermächtnis“ für die Nachwelt konzipiert hat. Die „h-moll Messe“ ist sein letztes großes Vokalwerk und vielleicht die bedeutendste sakrale Komposition der christlichen Musik-Literatur. Das Manuskript gilt seit 2015 als UNESCO Weltkulturerbe.
Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe umkreist Themen, die ans Innerste gehen: Einsamkeit und Verzweiflung, Freude und Glückseligkeit. Musik, die unter die Haut geht.
Die „h-Moll-Messe“ gilt als „Opus summum et ultimum“ – Bachs letztes und zugleich höchststehendes Werk. Sie übertrifft mit einer Aufführungsdauer von zwei Stunden, ihren komplexen Fugen, 18 Chorteilen und 9 Arien alle bis dahin bekannten Messvertonungen.
Zu den Ausführenden
Josef M. Doeller | Dirigent
Johanna R. Falkinger | Sopran
Birgit Stöckler | Sopran
Justina Vaitute | Alt
Robert Bartneck | Tenor
Maximilian Schnabel | Bass
Orchester | Capella Leopoldina
Chor | bach XXI vocal