Perlenstimme und Goldfinger
Miriam und Eduard Kutrowatz konzertierten unter dem Motto „Freudvoll und leidvoll“.
Auch für Eduard Kutrowatz, den vom Kultursommerpublikum geschätzten Tastenmeister, war es ein besonderes Konzert, war er doch nun bereits zum zehnten Mal zu Gast in St. Paul. Nach dem großen Erfolg mit seiner Tochter Miriam im Vorjahr gab nun ein Wiedersehen und -hören unter dem Titel „Freudvoll und leidvoll“. Teils selten gehörte englische, französische und deutsche Liebeslyrik von Hunter, Shakespeare, Goethe, Hugo, Heine u.a. waren in Vertonungen von J. Haydn, W.A. Mozart, F. Schubert und F. Liszt zu hören. Miriam Kutrowatz hat nach ihrem Studienabschluss vor 5 Jahren eine europaweite Senkrechtkarriere als Opern- und Konzertsängerin begonnen und ist zurzeit an der Oper Zürich engagiert. Ihre glasklare Stimme, die keine Hürden zu kennen scheint, begeistert im intimen Piano gleichermaßen wie im kräftigen Forte, in sicheren Höhen wie in gefühlvollen Melodien oder in perlenreinen Koloraturen – wie im einleitenden und abschließenden Satz aus Mozart‘s „Exsultate, jubilate“. Eduard Kutrowatz gliederte die Konzertteile mit Mozarts Phantasie d-moll, einem Schubert-Walzer und Liszt’s Consolation Nr. 3 – interpretiert mit seiner jahrzehntelangen pianistischen Erfahrung und dem Gefühl für feinste Nuancen in den Fingerspitzen. Mit Mozart’s „Alleluja“ kann man so ein Konzert strahlend beenden – zu Herzen gehend aber schloss das Konzert mit der Zugabe, dem überirdischen „Morgen“ von Richard Strauß
Bericht: Robert Gritsch